Information über unsere BMW R51/3
Techn. Daten:
Hersteller:
Bayerische Motorenwerke München
Modell: R 51/3
Hubraum 494
cm³
Leistung: 24
PS bei 5800 u/min
Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h
Baujahr: 1954
Die BMW ist eine Leihgabe unseres Mitglieds Peter
Bohn Erpolzheim
Besonderheit:
Erster Lack. Fahrzeug ist im Originalzustand und hat nur 46 000 km Fahrleistung. Die BMW ist absolut fahrbereit
Etwas Info über diese BMW:
Die
BMW R 51/3 ist ein Tourenmotorrad in
der 500-cm³-Klasse des deutschen Motorradherstellers BMW. In der Bauzeit von
1951 bis 1954 wurden 18.420 Stück der R
51/3 in 3 Modellvarianten produziert.
Bereits
ein Jahr nach der Vorstellung der ersten Nachkriegs-500er, der BMW R 51/2 gab es
bei BMW schon wieder ein neues Modell. Die R 51/3 wartete mit einem neuen Motor
im bekannten Fahrgestell auf. 1952 folgten dann die ersten Verbesserungen, u. a.
wurden Duplex-Bremsen an den Vorderrädern eingeführt. Die 500er BMW verkaufte
sich ausgezeichnet und galt als stehfeste Reisemaschine, deren Vorzüge nicht in
einer hohen Spitzenleistung, sondern vielmehr bei enorm hohen Laufleistungen zu
suchen waren.
Die
neue 500er BMW war erst erstmals auf der Amsterdamer Automobil- und
Motorradaustellung im Februar 1951 zu besichtigen. Der Preis betrug 1951 2.750
DM, später wurde der Verkaufspreis dann auf 3.050 DM angehoben.
Helmut
Werner Bönsch stellte sie im Juli 1951 in
Auto + Motor und Sport vor und gab dabei auch einige Einblicke in
die Entwicklungsarbeit der BMW-Techniker. Als herausragende Merkmale der über
135 km/h schnellen R51/3 wurden der seidenweiche Motorlauf und die Handlichkeit
im Fahrverhalten beschrieben.
²Quelle: Stefan Knittel: BMW Motorräder, 70 Jahre Tradition und Innovation
Die
hier gezeigte BMW R 51/3 ist ein Modell aus dem Jahr 1954 in der letzten und
schönsten Entwicklungsstufe mit verchromten Gabeltauchrohren,
Alu-Flachschulterfelgen, Hella Lampenschirm und Lampenschutzbügel als Extras aus
dem Werk. Von dieser Modellvariante mit Vollnabenrädern, Bremslicht und
Torpedo-Schalldämpfern wurden nur 4.950 Exemplare gebaut.
1955 wurde die
R51/3 durch das Schwingenmodell R 50 abgelöst. Die Ära der
Gummikuh war nun angebrochen.
Diese 54iger R 51/3 ist noch im originalen Lack, hatte insgesamt 8 Besitzer und ist in 64 Jahren nur 46.000 km bewegt worden.
Ein Foto von ca. 1980 zeigt die damaligen stolzen Besitzer mit der jetzt auf
Gespannbetrieb umgebauten Maschine. Die Zylinderschutzbügel waren damals ein
beliebtes Extra, die gab es allerdings nicht ab Werk
Die Historie dieser einzigartigen
Maschine begann 1954 in der Pfalz:
Historie R51/3 (538 403)
Produktion:
17.03.1954
Auslieferung:
Herschweiler-Pettersheim,
Keis Kusel
1.
Besitz:
Dannenfels, Donnersberg
Zulassung:
03.04.1954
Abmeldung:
ca. 1956
Verkauf:
ca. 1974
2.
Besitz:
Erfenbach / Kaiserslautern
Zulassung:
ca. 1974/75
Verkauf:
1979
Zulassung:
10.05.1979
Kennzeichen:
KL-LT 1x
Umbau
auf Beiwagenbetrieb
(1. Preis beim Motorrad Klassiktreffen in
Sinsheim)
Abmeldung:
26.11.1984
Verkauf:
11/1984
Km-Stand:
ca. 4.900 km
4.
Besitz:
Pirmasens, BMW Autohaus
Die
Maschine ist hier nicht gefahren worden und hat wahrscheinlich im Schaufenster
gestanden.
Nach dem Tod des Besitzers verkaufte die Erbengemeinschaft die
Maschine an einen Sammler in Bamberg.
5.
Besitz:
Bamberg, Bayern
Maschine
wurde dort nicht zugelassen, wohl aber viel gefahren.
Kennzeichen:
Oldtimerkennzeichen
Verkauf:
07/2007
Km-Stand:
ca. 40.000 km
Zulassung:
19.07.2007
Kennzeichen:
UL-ZA 5xx
Verkauf:
2008
Km-Stand:
42.998 km
Zulassung:
07.10.2008
Kennzeichen:
DÜW R 8xx
Verkauf:
10.01.2018
Km-Stand:
44.575 km
8.
Besitz:
Erpolzheim, Pfalz
Zulassung:
30.04.2018
Kennzeichen:
DÜW- 07xxx
Km-Stand:
44.603 km
Um die
Maschine nach vielen Besitzern, und damit auch mehr oder weniger vielen
unauthentischen Modifikationen, in den originalen Zustand zurückzuversetzen,
wurde
sie
über mehrere Monate hinweg sehr aufwändig komplett zerlegt, sanft gereinigt und
einige Lackstellen mit altem Nitrolack vorsichtig ausgebessert. Die nicht
originalen Teile wurden wieder durch Originalteile (dort wo es ging, natürlich
mit Patina…) ersetzt und Getriebe, Kardanwelle, Zündung und Radlager komplett
überholt.
So
läuft die Maschine wieder sanft, ruhig und kraftvoll wie am ersten Tag und
erstrahlt, mit den sogar teilweise noch originalen Bowdenzügen, in dem alten
Glanz, an dem sich der Erstbesitzer auch schon erfreuen konnte.
BMW Motorradbau
BMW baute ab 1916 Flugzeugmotoren und hieß damals BFW (Bayerische
Flugzeugmotorenwerke). Ab 1923 begann man Motoräder zu bauen. Als
Unterscheidungsmerkmal setzte man den Motorrädern, und das noch bis heute, ein
„R“ als Anfangsbuchstaben ein. Das „R“ steht schlicht und einfach für „Rad“. Die
Zahlen hinter dem „R“ sagen irgendwie nichts über eine Zuordnung aus. Das kann
auch BMW nicht plausibel erklären.