Express
Metamorphose eines Express SL102 Rahmens
Beim Aufräumen des Museums fiel uns der Rahmen eines Kleinmotorrades in die Hände. (Bild1) Anhand des Steuerkopfschildes (Bild2) erkannten wir, dass er zu einem Zweirad der Expresswerke gehörte. Die Vorderachsfederung (Bild4) sowie die Schutzbleche (Bild14) lagen auch noch dabei. Das alles wurde zur Seite gestellt, da eine Restaurierung der Express für uns nicht in Frage kam. Dann erregten die Teile die Aufmerksamkeit unseres Vereinsmitglieds Karl-Heinz, der auch in unserer Schraubergruppe mitwirkt. Er schlug vor, die Teile zum Aufbau eines besonderen Zweirads zu verwenden. Der Vorstand des MTM stimmte zu, denn restaurierte SL102 gibt es wahrlich genug. Karl-Heinz ging sofort ans Werk und kommunizierte erst einmal mit der Express I.G. Dabei erfuhr er anhand der Rahmennummer (Bild3) dass es sich um den Rahmen einer SL102, Baujahr 1937, handelt. Auch die Farbe (Bild5) konnte nach der Farbtabelle der Express I.G. bestimmt werden. Es war RAL6011 Resedagrün. Die Idee von Karl-Heinz war, die Express erst einmal als Fahrrad aufzubauen. Jetzt wurden zuerst einmal die Reifen in Originalgröße besorgt. (Bild 6-7) Da diese schön harmonierten, wurde der Rahmen nach dem Entrosten grundiert und lackiert. (Bild 8-9) Auch der alte Gepäckträger passte gut. (Bild10) Nun ging es an die aufwändige Gabel. (Bild11) Sie wurde komplett zerlegt, die Lager wurden gangbar gemacht und die 5 Spiralfedern aufgearbeitet. Im Museumsfundus fand sich auch noch eine zeitgenössische Beleuchtung. (Bild12) Nach einer Karl-Heinz`chen Spezialbehandlung sieht sie mit etwas Patina super aus und passt genau. (Bild13) Jetzt kam unserem Konstrukteur die blendende Idee: ich baue eine Express S102 E, wobei das E für E-Bike steht. (Bild 16-1) Das passende Vorderrad mit Motor und die Steuerung dazu zu beschaffen und die Montage, stellte kein großes Problem dar. (Bild17) Noch den Windhund, das Expressemblem angebracht (Bild19) und das Express E-Bike konnte präsentiert werden. (Bild20) Danach hat Karl-Heinz noch die Möglichkeit geschaffen, einen selbstgebauten Hänger, natürlich auch im Express-Style, anzuhängen. (Bild22) Der Anhänger soll mit unserem Museumslogo versehen werden um bei künftigen Veranstaltungen und Umzügen für das Museum zu werben. Wir sind sicher, dass hier ein absolutes Unikat entstanden ist, das es nur einmal auf der Welt gibt. Auch wir als Museum sind stolz, dass wir Karl-Heinz bei seiner Arbeit behilflich sein konnten. Dieses Beispiel soll hauptsächlich veranschaulichen, dass die Kombination uralt und hochmodern sehr reizvoll sein kann und somit sind die Teile aus den 30er Jahren auch in die Zukunft gerettet, da sie nicht verändert wurden.
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