Lanz-Dampfmaschine
Über den Fortschritt der Restaurierung wird in regelmäßigen Abständen informiert.
Zuerst einmal etwas über die Vergangenheit der Maschine:
Sie wurde im Jahre 1905 bei der Firma Heinrich Lanz in Mannheim gebaut. Sie hatte die Fabriknummer: 16292. Damals hieß das Teil noch Lanzlokomobil. Die Maschine wurde dann an das Mahlwerk F.Schneider in Weidenthal ausgeliefert und kurz vor Beginn des 2.Weltkrieges stillgelegt. Im Jahre 1947 wurde die Dampfmaschine durch das Sägewerk Theodor Benz in Schifferstadt erworben. Dort lief sie, bis sie am 6.November 1969 außer Betrieb gesetzt wurde. Das Problem war der Dampfkessel, der keine TÜV-Genehmigung mehr erhielt da Haarrisse festgestellt wurden. Nach 36 Jahren Dornröschenschlaf soll sie nun von den Museumsmitgliedern wieder langsam aufgeweckt werden.
Hier stand ich von 1947 bis 2005 In Schifferstadt zwischen Bahnhofstraße und Bleichstraße
Hier noch ein paar technische Daten:
Schubkurbelmaschine mit waagrechtem Zylinder
Kolbendurchmesser 220mm; Kolbenhub 330mm;
Steuerung über Schieber bei 140min; Kolbengeschwindigkeit 1,54m/sek
Leistung 75 Meterkilogramm/sek das entspricht 29PS
Verlauf der Restaurierung:
Juni 2005: Bergung unserer wertvollen Lanz-Dampfmaschine
Februar 2006: Maschine wird an ihren endgültigen Platz vor dem Museum gebracht. Wertvolle Teile wie Manometer und Öler sind abgebaut und werden überholt.
August 2006: Es will nicht richtig weitergehen, da wir nach einer günstigen Alternative der Umhausung suchen. Die bisherigen Angebote würden unsere finanziellen Möglichkeiten überschreiten.
Dezember 2006: Hier stehe ich immer noch im Mondenschein und warte auf mein Dach. Aber nächstes Jahr wird's wohl
April 2007: Endgültiger Vorstandsbeschluß: "Ein Dach über der Maschine können wir uns nicht leisten, da die finanziellen Mittel dafür nicht vorhanden sind". Und da wir keine Sponsoren finden können, müssen wir uns auf andere Art behelfen.
April 2008: Demnächst wird die Maschine sandgestrahlt und sie erhält einen Schutzanstrich. Die Blechisolierung muss neu angefertigt werden.
31.Mai 2008: !!!!! Endlich geht es los !!!!!
23.Juni 2008: Sandstrahlarbeiten von der Firma Bengel aus Kirchheim a.d. Weinstraße sauber, fachgerecht und für einen fairen Preis ausgeführt. Die Arbeit wurde im Nass-Strahlverfahren durchgeführt, da unsere Korrosionsschutzfarbe, um optimale Wirkung zu erzielen, den Rost benötigt.
02.Juli 2008: Beginn des Schutzanstrichs mit Rostumwandlerfarbe, die sich schon beim Anstrich unserer Eismaschine bewährt hat.
29.November 2008: Das Lanz-Lokomobil bekommt seinen Blechmantel
Dezember 08-Mai 09: Schaffenspause
Mai 2009: Endgültige Fertigstellung des Blechmantels. Diese Arbeit wurde von der Werle Metallbau GmbH kostenlos durchgeführt. !!!Vielen Dank !!!
Juni 2009: Lackierung fertig gestellt. Auch, oder gerade Anfang des 19.Jahrhunderts putzten die Hersteller ihre Maschinen prächtig heraus. Die Farbe wurde durch vorhandene Reste und anhand älterer Dokumentationen bestimmt. Die Zierringe an den Spannbändern waren noch teilweise vorhanden. In unseren Augen eine gelungene Komposition.
August 2009: Die schweren Teile sind größtenteils angebaut.
September 2009: Stück für Stück werden die wunderschönen Kleinteile wie Manometer, Schaugläser, Hähne und Öler, die fast ausschließlich aus Kupfer oder Messing gefertigt sind, überholt und angebaut.
Oktober 2009: Der Drehzahlregler und die Schiebersteuerung werden gangbar gemacht.
November 2009: Alle Öler und der Kolben werden mit Weißöl gefüllt, damit das kostbare Stück besser über den Winter kommt. Im Frühjahr wird versucht die Maschine wieder zum Drehen zu bewegen.
Mai 2010: Das Ölen über den Winter hat sich gelohnt. Jetzt bewegen sich Schubstangen und Kolben auch wieder. Die Schwungräder lassen sich nach über vierzig Jahren Stillstand auch wieder drehen.
Unser Ziel: Das schöne Lanzlokomobil soll sich auf Knopfdruck bewegen.
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